„Wat machst´n du da?“ – „Schreiben.“
„An wen denn?“ – „An Niemanden.“
Ein fragender Blick. – „Ein Buch.“
„Mit de Hand?“ – „Ja.“
„Warum nich am PC?“ – „Mache ich dann für die zweite Fassung.“
„Tippste dann allet nochmal?“ – „Ich muss doch sowieso nach dem ersten Erguss das ein oder andere noch schieben.“
„Aha.“ – „Mist, jetzt ist sie alle!“
„Wer denn?“ – „Die Patrone!“
„Vom Drucka?“ – „Nein, vom Füller?“
„Du schreibst noch mit Fülla?“ – „Ja.“
„Feder und Kiel war wohl grad aus, wa?“– Ein Seufzen.
Ein Lachen. – „Das tut an den Fingern nicht so weh, wie Kulli mit der Zeit, bei ein paar tausend Wörtern am Tag.“
„Tausend Wörta?!“ – Ein Nicken.
„So viel sprech ick manchmal am janzen Tach nich zusammen!“ – „Ich weiß, aber heute hast du deinen Unterhaltungstag, oder?“
„Wie viel Wörter brauchste denn so?“ – „ 80 bis 100…“
„Und dann schreibste 1000 am Tach? Wird dit ne serie?“– „80 bis 100 TAUSEND!“
Ein Gurgeln. – Ein Schreiben.
„Ach herje, dit dauert“ – „Ja.“
„Dafür brauch man wohl janz schön Jeduld?“– „Ja“
„Und Ruhe, wa?“ – „Ja.“
„Und wo findest de die?“ – „Überall dort, wo du grad nicht bist und mich löcherst.“
Ein Lachen. – „Eigentlich hier.“
„Aber jetz grad nich, wa?“ – „Nein.“
„Soll ick dir helfen? Ick hab och viel Phantasie!“ – „Klar, mach dir doch mal ein paar Gedanken und schreib sie auf.“
„Uffschreiben? Ne, dit is nich so meins. Ick erzähls dir!“ – Sein Seufzen. „Aber ich kann kein Steno!“
Ein Nachdenken. – „Dann sprich es doch hier drauf!“
„Wat n dit?“ – „Ein Diktiergerät!“
„Is da noch ne Kasette drin?“ – „Ja.“
„Cool!“ – „Aber nicht aufmachen. Die hängt ein bisschen, sonst gibt’s Bandsalat!“
„Ja, ja schon jut! Nur uff´ n roten Knopp und dann sprechen, wa?“ – „Ja.“
„Okay! Mach ick“ . Ein Klicken. – „Nein, nicht hier! Es muss absolut ruhig sein. Die Uhr da hinten tickt so laut. Das nervt nachher beim Abspielen!“
„So sensibel is dit?“ – „Jaaa!“
„Jut, dann nehm ick s mit ins Zimma!“ – „Super.“
„Wie viel Worte brauchst n noch?“ – „50 etwa?“
„Nur?“ – „50 – TAUSEND“
Ein Schweigen. – Ein Schreiben.
„Okay, da brauch ick ´n bissel für!“ – „Nimm dir ruhig Zeit!“
„Und nich stören!“ – „Mach ich, versprochen!“
„Also ick komm dann wieda, wenn ick sie zusammen hab!“ – „Super! Und ach, vielen, vielen Dank für deine Hilfe!“
„
Ich habe Tränen in den Augen und Seitenschmerzen vom Lachen. Herrlich skuril und unterhaltend
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So soll es auch sein. Vielen lieben Dank. 😉
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*rofl* das ist so unglaublich gut!
Selten so gelacht. Weiter so!
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Vielen dank, dann hat es seine Wirkung bei dem tristen wetter nicht verfehlt 😉
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Ja,ja, die junge Generation!Sehr lustig geschrieben! Gibt es für den Dialekt etwa private Hintergründe ?
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Den Heimatdialekt kann man auch nach Jahren der Ferne nicht immer verbergen 😉
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